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es das, worum es bei ihren Kabbeleien ei-
gentlich ging? Waren sie sich ebenbrtig,
war er so etwas wie ihr mnnliches
Gegenstck?
Im Laufe der Jahre hatte sie die giftigsten
Pfeile gegen Connor abgeschossen, und er
war ihr nichts schuldig geblieben. Im Ge-
gensatz zu vielen anderen Mnnern, mit den-
en sie zu tun gehabt hatte, lie er sich nichts
von ihr gefallen. Er war hart wie ein Granit-
felsen, und sie hatte im Laufe der Jahre trotz
aller Bemhungen nicht mal eine leichte
Delle hineinschlagen knnen.
Dass er sie begehrte, war seit gestern
Abend klar. Wenn sie, anstatt ihn mit einer
flapsigen Bemerkung abzuschmettern, auf
sein Angebot eingegangen wre, htten sie
die Nacht miteinander verbracht.
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Sie verweilte bei diesem Gedanken. Im
Bett mit Connor Rafferty, das hie mit dem
unnachgiebigsten Mann zu schlafen, den sie
kannte. Ihr weiblicher Instinkt sagte ihr,
dass eine Liebesnacht mit ihm keine zahme
Angelegenheit sein wrde. Nein, sie wrden
ihre Leidenschaft und die Neigung zu gegen-
seitiger Provokation auch hemmungslos
zwischen den Laken ausleben.
Nach seinen Umarmungen zu urteilen,
fand Connor sie heute im Gegensatz zu frh-
er wenigstens attraktiv. Also, warum gab sie
nicht nach und kratzte sich, wenn es sie denn
schon juckte?
Trotz der Khle des Wassers wurde ihr bei
dem Gedanken warm. Es wre leicht, mit
Connor ins Bett zu gehen, doch angesichts
der gegenwrtigen Umstnde wurde es
hchst kompliziert. Der Teil von ihr, der sich
durch die Macht ihrer weiblichen Attraktiv-
itt geschmeichelt fhlte, nahm mit
Genugtuung zur Kenntnis, dass sie endlich
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Connors Aufmerksamkeit auf sich gelenkt
hatte, wenn auch ber zehn Jahre zu spt.
Und eine leise Stimme forderte sie auf: War-
um findest du nicht heraus, wie er als
Liebhaber ist?
Trotzdem & Connor war immer noch
Quentins bester Freund. Er stand ihrer Fam-
ilie so nah, dass Matt und Noah ihn als
Bruder ehrenhalber bezeichneten. Wenn sie
der Versuchung erlag, eine Affre mit ihm zu
beginnen, musste sie damit rechnen, fr den
Rest ihres Lebens bei Familientreffen immer
wieder auf ihren Exlover zu stoen. Ein sch-
eulicher Gedanke!
Bei der nchsten Pause am Beckenrand
beschloss Allison, das Wasser zu verlassen.
Als sie zur Seite blickte, sah sie Connor in die
Augen, der ihr beunruhigend nah gekommen
war. Seine Schultern ragten aus dem Wasser,
bedeckt mit glitzernden Wassertropfen.
"Nette Schwimmstunde, Ally. Hltst du
dich so in Form?"
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"Ab und zu ziehe ich gern ein paar
Bahnen." Nach einer Pause fgte sie hinzu:
"Allein."
"Dann freut es mich, dass ich dem gehei-
men Ritual beiwohnen durfte", erwiderte er
lchelnd.
"Und mich freut, wie leicht du zu erfreuen
bist."
Sie schwamm auf die Leiter am Becken-
rand zu. Connor folgte ihr, und sie sprte
seinen Blick, als sie sich geschmeidig aus
dem Pool stemmte. Rasch schnappte sie sich
ihr Handtuch.
Auch Connor kam aus dem Wasser. Als sie
auf die Umkleidekabinen zuging, rief er ihr
nach: "Wir treffen uns in zwanzig Minuten
drauen!"
Allison warf ihm einen finsteren Blick zu
und sparte sich jeden Protest. Es war
sinnlos. Nichts und niemand wrde Connor
davon abbringen, sie zu beschatten.
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Eine Stunde spter parkte Connor vor Al-
lisons Haus und folgte seinem widerspensti-
gen Schtzling zur Eingangstr. Ihm fiel auf,
dass der schwarze Metallbriefkasten an der
Steinfassade berquoll.
Ehe Allison ihre Post an sich nehmen kon-
nte, griff Connor an ihr vorbei und kam ihr
mit einer raschen Bewegung zuvor.
"Wenn mich meine Erinnerung nicht
trgt, gilt es immer noch als strafbar, die
Auslieferung der Post zu behindern",
beschwerte sie sich.
Er kommentierte ihre Verrgerung mit
einem Lcheln. "Es handelt sich um einen
Sicherheitscheck, nicht ums Behindern."
Sie wollte nach der Post greifen, doch Con-
nor entzog sie ihr mit hochgehaltenem Arm.
"Willst du nicht die Tr aufschlieen?" fragte
er seelenruhig.
"Bevormunde mich nicht!"
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"Fge das der Liste deiner Anklagepunkte
gegen mich hinzu. Du fhrst ja wohl eine,
und die scheint mir ziemlich lang zu sein."
"Lang genug, um dir keine mildernden
Umstnde mehr zu gewhren."
"Mach die Tr auf." Connor unterstrich die
Aufforderung mit einem Nicken zum
Schloss. Obwohl es helllichter Tag war, be-
hagte es ihm nicht, mit Allison hier drauen
zu stehen, wo sie ideale Zielscheiben
abgaben. Seit er bei ihr eingezogen war,
hatte sie zwar keine Drohungen mehr erhal-
ten, aber Connor wusste es besser, als sich in
falscher Sicherheit zu wiegen.
Sobald Allison aufgeschlossen hatte,
deaktivierte er das Alarmsystem, indem er
auf dem Kstchen neben der Tr einige
Knpfe drckte. Danach nahm er sich einen
Moment Zeit, Allisons Post durchzusehen.
Beim Wschekatalog verweilte er eine
Sekunde, da er sich unwillkrlich fragte, ob
Allison so etwas wie den knappen Satin-BH
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und den passenden Slip auf dem Cover trug.
Connor warf den Katalog beiseite, nahm ein-
en weien Standardumschlag ohne Absender
zur Hand und drehte ihn um. Da auch auf
der Rckseite keine Adresse stand, fuhr er
mit dem Finger unter die Umschlagklappe
und ffnete den Brief.
"Das ist meine Post!" schimpfte Allison
und strmte vom Tisch, auf dem sie ihre
Sporttasche abgestellt hatte, auf ihn zu.
"Erzhl mir nicht, dass du immer die Post
deiner Auftraggeber ffnest!"
Er blockte ihren Versuch, den Umschlag
an sich zu nehmen, wirkungsvoll ab.
"Manchmal tue ich das, wenn die Aufgabe es
erfordert."
Als Connor den Inhalt des Briefes sah, ers-
chrak er ebenso wie Allison. Der Umschlag
enthielt drei Fotos von ihr. Die Aufnahmen
waren leicht krnig offenbar am Computer
hergestellte Kopien von Fotos, die aus
grerer Entfernung geschossen worden
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waren. Allison war jedoch eindeutig zu
erkennen.
Connor wandte sich von ihr ab und lie
den Blick ber das weie Blatt Papier gleiten,
das mit den Fotos herausgefallen war.
Nur damit Du weit, dass ich Dich beo-
bachte. Ich kann Dir jederzeit das Licht aus-
knipsen. Wenn Du weiterleben willst, hng
Deinen Job an den Nagel und mach Urlaub
auf Daddys Kosten.
Allison wollte Connor das Blatt entreien,
doch er hielt es wieder hoch. "Was steht da?"
fragte sie.
Er berlegte, ob er ihr den Brief zeigen
sollte, aber eigentlich erbrigte sich die
Frage. Allison wrde ihm keine Ruhe lassen,
bis er nachgab. Er hatte nicht bel Lust, den
Kerl, der sie bedrohte, windelweich zu pr-
geln. "Sieh es dir an", sagte er und hielt ihr
das Blatt hin. Als sie blass wurde, wuchs
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seine Wut auf den Tter. "Nichts anfassen.
Ich informiere die Polizei. Die sollen den
Umschlag und den Brief auf Fingerabdrcke
untersuchen."
Allison nickte und enthielt sich untypis-
cherweise jeden Kommentars.
"Erkennst du, wann die Fotos gemacht
wurden?"
"Vor zwei oder drei Wochen, glaube ich."
Sie sah zu Connor auf, und er las ihr die Be-
sorgnis vom Gesicht ab. "Die erste Aufnahme
wurde vor der Reinigung gemacht." Sie
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