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am 20. Mrz 19.. Ruhe in Frieden!
Noch von seiner letzten Begegnung mit der dynamischen Rowena Drake beeindruckt, kam Poirot
der Gedanke, da Ruhe und Frieden dem Verstorbenen nicht unwillkommen gewesen sein konnten.
Auf dem Grabstein stand eine Urne aus Alabaster, die Blumenreste enthielt. Ein lterer Grtner, der
offensichtlich fr die Grabpflege angestellt war, lie Hacke und Besen sinken und kam auf Poirot zu,
in der freudigen Hoffnung auf eine Unterhaltung.
Sie sind hier fremd, Sir? sagte er.
Sehr wahr, sagte Poirot. Ich bin ein Fremdling unter euch wie meine Vter vor mir.
Ah ja. Den Spruch haben wir auch oder was sehr hnliches.
Dort drben, in der andern Ecke. Er fuhr fort: War ein netter Herr, Mr. Drake. Krperbehindert,
wissen Sie. Er hatte diese Kinderlhmung, so heit das ja wohl, dabei kriegen das gar nicht immer
nur Kinder. Auch Erwachsene. Mnner und Frauen.
Er ist aber bei einem Unfall ums Leben gekommen, nicht wahr?
Stimmt. Ging gerade ber die Strae, es war in der Dmmerung. Eins von diesen Autos kommt
angerast mit zwei von diesen vollbrtigen Halbstarken. So wird jedenfalls gesagt.
Haben nicht mal angehalten. Sind weitergefahren. Haben sich berhaupt nicht drum gekmmert.
Lieen das Auto irgendwo auf einem Parkplatz stehen. War gar nicht ihr Auto. Sie hatten es
gestohlen, von einem andern Parkplatz. Ja, furchtbar, diese vielen Unflle heutzutage. Und die
Polizei kann oft gar nichts tun. Seine Frau hing sehr an ihm. War sehr schwer getroffen. Sie kommt
fast jede Woche her und tut Blumen in die Urne. Ja, sie waren ein sehr liebevolles Ehepaar. Wenn Sie
mich fragen, sie wird nicht mehr lange hier bleiben.
Wirklich? Aber sie hat doch ein sehr schnes Haus hier.
Ja, o ja. Und sie tut viel im Ort. All so Sachen  Damenklubs und Tees und verschiedene
Gesellschaften und so weiter. Zieht alles mgliche auf, fr manche Leute ein bichen zu viel.
Herrschschtig, wissen Sie. Herrschschtig und mischt sich ein, sagen manche Leute. Aber der
Pfarrer verlt sich auf sie. Sie nimmt alles in die Hand. Den Frauenkreis und Freizeiten und
Ausflge. Ach ja. Ich denke schon oft, obwohl ich das meiner Frau nicht sagen wrde, da all diese
guten Werke, die die Damen tun, einem die Damen selbst nicht lieber machen.
Wissen immer alles besser. Sagen einem immerzu, was man tun soll und was nicht. Keine Freiheit.
Heutzutage ist nirgends mehr viel Freiheit.
Und Sie glauben trotzdem, da Mrs. Drake wegziehen will?
Ich wrde mich nicht wundern, wenn sie's tte und ins Ausland ginge. Sie waren gern im Ausland,
fuhren im Urlaub immer hin.
Warum will sie denn Ihrer Meinung nach hier wegziehen?
Der alte Mann lchelte pltzlich spitzbbisch. Na, ich wrde sagen, hier hat sie getan, was sie tun
konnte. Wenn man es biblisch ausdrcken will: sie braucht einen neuen Weinberg. Sie mu neue gute
Werke tun. Hier in der Gegend sind keine guten Werke mehr brig. Sie hat sie alle getan, und wie
manche denken, sogar mehr als ntig. Ja.
Sie braucht ein neues Bettigungsfeld? sagte Poirot.
Genau das. Jetzt kann sie woandershin gehen und dort den Laden in Schwung bringen und andere
Leute rumkommandieren. Hier hat sie uns da, wo sie uns haben will, und sie kann nun eigentlich
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Agatha Christie - Schneewittchen-Party
nichts mehr tun.
Das ist natrlich mglich, sagte Poirot.
Sie hat ja nicht mal mehr ihren Mann zu versorgen. Sie hat ihn eine ganze Reihe von Jahren
gepflegt. War eine Art Lebensinhalt fr sie. Damit und mit ihren vielen andern Ttigkeiten war sie
die ganze Zeit beschftigt. Sie ist ein Mensch, der am liebsten immerzu beschftigt ist. Und Kinder
hat sie nicht, leider. Und deshalb glaube ich, da sie irgendwo anders wieder von vorn anfangen will.
Da mgen Sie recht haben. Wo wird sie denn wohl hinziehen?
Das kann ich nicht sagen. Vielleicht an die Riviera  oder viele gehen ja auch nach Spanien oder
Portugal. Oder die griechischen Inseln  ich hab' gehrt, wie sie von Griechenland gesprochen hat.
Mrs. Butler ist mit einer von diesen Reisegesellschaften in Griechenland gewesen.
Die griechischen Inseln, murmelte Poirot. Dann fragte er:
Mgen Sie sie?
Mrs. Drake? Ich wrde nicht gerade sagen, da ich sie mag.
Sie ist ein guter Mensch. Tut ihre Pflicht ihren Nachbarn gegenber  aber sie braucht immer eine
Menge Nachbarn, damit sie ihre Pflicht tun kann  und wenn Sie mich fragen, niemand mag Leute,
die immerzu ihre Pflicht tun. Erzhlt mir, wie ich meine Rosen beschneiden soll, was ich sehr gut
allein wei. Immerzu hinter mir her, ich soll irgend so eine neue Art von Gemse anbauen, Kohl ist
gut genug fr mich, und ich bleibe bei Kohl.
Poirot lchelte. Er sagte: Ich mu gehen. Knnen Sie mir sagen, wo Nicholas Ransom und
Desmond Holland wohnen?
An der Kirche vorbei, drittes Haus auf der linken Seite. Sie wohnen bei Mrs. Brand in Untermiete,
fahren jeden Tag nach Medchester ins Technikum. Sie werden jetzt wohl zu Hause sein.
Er warf Poirot einen interessierten Blick zu. Daran denken Sie also. Es gibt welche, die genauso
denken.
Nein, ich denke noch an gar nichts. Aber sie waren dabei - das ist alles.
Als er sich verabschiedet hatte und weiterging, dachte er bei sich: Sie waren dabei  ich bin fast am
Ende meiner Liste.
15
Zwei Paar Augen waren etwas ngstlich auf Poirot gerichtet.
Ich wei nicht, was wir Ihnen noch sagen knnen. Wir sind beide von der Polizei vernommen
worden, Mr. Poirot. Poirot sah von einem Jungen zum andern. Sie selbst htten sich nicht als Jungen
bezeichnet; sie waren angestrengt darauf bedacht, sich wie Erwachsene zu benehmen. So sehr, da
man ihre Unterhaltung, wenn man die Augen schlo, fr die zweier ehrwrdiger Clubmitglieder htte
halten knnen. Nicholas war achtzehn, Desmond sechzehn Jahre alt.
Ich ziehe meine Erkundigungen einer Freundin zu Gefallen ein, und zwar bei denen, die nicht nur
bei dem Kinderfest selbst, sondern auch bei den Vorbereitungen dabei waren. Sie waren doch beide
dort?
Ja.
Bis jetzt, sagte Poirot, habe ich Putzfrauen interviewt, die Meinung der Polizei gehrt, mich mit
einem Arzt unterhalten - dem Arzt, der die Leiche als erster untersucht hat  , einer Lehrerin, die
dabei war, Fragen gestellt, mit der Schulleiterin gesprochen und trauernden Hinterbliebenen und sehr
viel Dorfklatsch gehrt. brigens, wenn ich recht verstanden habe, haben Sie auch eine Dorfhexe?
Die beiden jungen Mnner lachten.
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Agatha Christie - Schneewittchen-Party
Sie meinen Mutter Goodbody. Ja, sie war auch bei dem Kinderfest und hat die Hexe gespielt.
Und jetzt, sagte Poirot, bin ich zu der jngsten Generation gekommen, die schrfer sieht und [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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